Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

Verlegen und wortlos gingen die Männer davon. Eine Stunde später kehrten sie zurück, nass von der Gischt und zerzaust vom Klettern, jedoch ohne eine Spur von Jamie Fraser – oder dem Franzosengold.

Als das Licht des Tagesanbruchs die rutschigen Felsen in Rot und Gold tauchte, wurden die Dragoner erneut in kleinen Gruppen ausgesandt, um die Klippen abzusuchen. Vorsichtig kletterten sie vorbei an Felsspalten und aufgetürmten Felsbrocken nach unten.

Es wurde nichts gefunden. Grey stand oben auf der Klippe am Feuer und überwachte die Suche. Er war zum Schutz gegen den beißenden Wind in seinen Mantel gehüllt und stärkte sich in Abständen mit heißem Kaffee, mit dem ihn sein Bediensteter versorgte.

Der Mann im Lime Tree war vom Meer gekommen; seine Kleidung war mit Salzwasser durchtränkt gewesen. Ob Fraser den Worten des Mannes etwas entnommen hatte, das er verschwiegen hatte, oder ob er einfach beschlossen hatte, selbst nachzusehen – gewiss hatte auch er sich zum Meer begeben. Und doch war in diesem Bereich der Küste nirgendwo etwas von James Fraser zu sehen. Schlimmer noch, es war nichts von dem Gold zu sehen.

»Wenn er irgendwo hier ins Wasser gegangen ist, Major, seht Ihr ihn, glaube ich, nie wieder.« Es war Sergeant Grissom, der neben ihm stand und auf das Wasser blickte, das unter ihnen krachend zwischen den Felszacken umherwirbelte. Er wies kopfnickend auf das tobende Wasser.

»Sie nennen diese Stelle den Teufelskessel, weil sie unablässig kocht. Fischer, die vor diesem Küstenstreifen ertrinken, werden kaum je gefunden; natürlich sind es die tückischen Strömungen, aber die Leute sagen, der Teufel packt sie und zieht sie in die Tiefe.«

»Tatsächlich?«, sagte Grey hoffnungslos. Er starrte auf das spitzende Getöse fünfzehn Meter in der Tiefe hinab. »Ich würde es nicht bezweifeln, Sergeant.«

Er wandte sich wieder dem Feuer zu.

»Gebt den Befehl, bis zum Abend zu suchen, Sergeant. Wenn nichts gefunden wird, machen wir uns morgen früh auf den Rückweg.«

Grey hob den Blick vom Hals seines Pferdes und blinzelte in das gedämpfte Licht des Morgens. Seine Augen waren aufgedunsen von Torfrauch und Schlafmangel, und nach mehreren Übernachtungen auf dem feuchten Boden schmerzten ihn die Knochen.

Der Rückweg nach Ardsmuir würde nicht länger als einen Tag dauern. Der Gedanke an ein weiches Bett und warmes Abendessen war herrlich – aber dann würde er seinen offiziellen Bericht für London schreiben müssen, in dem er Frasers Entkommen gestand, den Grund dafür und sein schmähliches Unvermögen, den Mann wieder in seinen Gewahrsam zu bringen.

Das Gefühl der Trostlosigkeit angesichts dieser Vorstellung wurde durch heftige Krämpfe in seinem Unterleib noch verstärkt. Er hob eine Hand als Zeichen zum Anhalten und glitt erschöpft aus dem Sattel.

»Wartet hier«, sagte er zu seinen Männern. Dicht vor ihnen erhob sich ein Hügelchen; es würde ihm ausreichende Zurückgezogenheit für die Erleichterung bieten, die er so dringend nötig hatte; sein Darm, der schon schottischen Porridge und Haferkekse nicht gewohnt war, hatte angesichts der spärlichen Ernährung im Feld endgültig rebelliert.

Ein paar Vögel sangen in der Heide. So weit von den Geräuschen der Hufe und des Zaumzeugs entfernt, konnte er all die kleinen Geräusche des erwachenden Moors hören. Der Wind hatte sich bei Tagesanbruch gedreht, und der Geruch der See drang jetzt landeinwärts und flüsterte im Gras. Hinter einem Ginsterbusch raschelte ein kleines Tier. Es war alles sehr friedlich.

Just als sich Grey aus einer Position aufrichtete, die ihm viel zu spät als furchtbar würdelos erschien, und er den Kopf hob, blickte er geradewegs in Jamie Frasers Gesicht.

Der Mann war keine zwei Meter weit entfernt. Er stand still wie einer der Hirsche; der Moorwind streifte über ihn hinweg, und die aufgehende Sonne fing sich in seinem Haar.

Erstarrt standen sie da und blickten einander an. Der Geruch der See kam schwach mit dem Wind herbei. Im ersten Moment war nichts zu hören außer dem Seewind und den Rufen der Moorhühner. Dann richtete Grey sich auf und schluckte, um sein Herz wieder aus seiner Kehle hinunterzuzwingen.

»Ich fürchte, Ihr habt mich unglücklich erwischt, Mr. Fraser«, sagte er kühl und verschloss seine Kniehose, so gefasst er es konnte.

Die Augen des Schotten waren das Einzige an ihm, das sich bewegte, an Grey hinunter und langsam wieder hinauf. Über seine Schulter hinweg, wo sechs bewaffnete Soldaten mit erhobenen Musketen standen. Dunkelblaue Augen blickten unverblümt in die seinen. Schließlich zuckte Frasers Mundwinkel, und er sagte: »Das könnte ich genauso sagen, Major.«




Kapitel 10

Der Fluch der weißen Hexe

Jamie Fraser saß zitternd auf dem Steinfußboden des leeren Lagerraums, umklammerte seine Knie und versuchte, sich zu wärmen. Wahrscheinlich, so dachte er, würde ihm nie wieder warm werden. Die Kälte der See war ihm bis ins Mark gedrungen, und tief in seinen Eingeweiden konnte er immer noch das Wühlen der krachenden Brecher spüren.

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