Читаем Outlander – Feuer und Stein: 1 (German Edition) полностью

»Danke«, sagte ich sarkastisch. »Aber …« Mir brummte der Kopf, während ich versuchte, meine Gedanken im Licht dieser neuen Informationen neu zu ordnen. »Aber wenn sie mir den Talisman ins Bett gelegt hat, war sie ja doch hinter Jamie her. Das würde natürlich erklären, warum sie mich zu dir geschickt hat. Aber was ist mit Dougal?«

Geillis zögerte einen Moment, dann schien sie einen Entschluss zu fassen.

»Das Mädchen ist genauso wenig schwanger von Dougal MacKenzie, wie du es bist.«

»Wie kannst du dir da so sicher sein?«

Sie tastete in der Dunkelheit nach meiner Hand. Als sie sie gefunden hatte, zog sie sie an sich und legte sie mitten auf die Rundung unter ihrem Kleid.

»Weil ich es bin«, sagte sie schlicht.

»Also nicht Laoghaire«, sagte ich. »Du.«

»Ich«, sagte sie ganz ohne ihren üblichen affektierten Unterton. »Was war es, was Colum gesagt hat? ›Ich sorge dafür, dass ihr recht geschieht.‹ Nun, vermutlich ist das hier ja seine Vorstellung von einer geeigneten Lösung des Problems.«

Ich schwieg eine Weile und überlegte.

»Geilie«, sagte ich schließlich, »die Magenschmerzen deines Mannes …«

Sie seufzte. »Arsenik«, sagte sie. »Ich dachte, es würde ihn erledigen, ehe die Schwangerschaft allzu sichtbar wurde, aber er hat länger durchgehalten, als ich es für möglich gehalten habe.«

Ich erinnerte mich an Arthur Duncans entsetzte Miene, als er am letzten Tag seines Lebens aus der Kammer seiner Frau gestürzt war.

»Ich verstehe«, sagte ich. »Er wusste nicht, dass du schwanger bist, bis er dich am Tag des Banketts halb bekleidet gesehen hat. Und als er es herausgefunden hat … ich vermute, er hatte Grund zu der Annahme, dass es nicht von ihm war?«

Aus der Ecke kam leises Lachen.

»Der Salpeter war zwar teuer, aber er war jeden Penny wert.«

Ich erschauerte, an die Wand gekauert.

»Das ist natürlich der Grund, warum du das Risiko eingehen musstest, ihn in der Öffentlichkeit umzubringen, beim Bankett. Er hätte dich als Ehebrecherin denunziert – und als Giftmischerin. Oder glaubst du, er wusste das mit dem Arsen?«

»Oh, Arthur wusste Bescheid«, sagte sie. »Er wollte es natürlich nicht zugeben – nicht einmal vor sich selbst. Aber er wusste es. Wir haben uns beim Abendessen gegenübergesessen, und ich habe ihn gefragt: ›Noch ein bisschen Fischsuppe, mein Herz?‹, oder: ›Ein Schluck Ale, Liebster?‹ Und er hat mich mit diesen Augen beobachtet, die wie gekochte Eier aussahen, und gesagt, nein, er hätte im Moment keinen Appetit. Und dann hat er seinen Teller von sich geschoben, und später habe ich gehört, wie er sich das Essen heimlich im Stehen in der Küche hineingeschlungen hat, weil er dachte, da wäre er sicher, weil er nichts aß, was ich in der Hand gehabt hatte.«

Ihr Ton war locker und belustigt, so als hätte sie mir gerade ein besonders skandalöses Gerücht erzählt. Ich erschauerte erneut und rückte von dem Wesen fort, das die Dunkelheit mit mir teilte.

»Dass es in dem Tonikum war, das er regelmäßig genommen hat … darauf ist er nicht gekommen. Er hat auch keine Arznei von mir angenommen. Stattdessen hat er sich ein Tonikum aus London schicken lassen – hat ein Vermögen gekostet.« Ihre Stimme klang tadelnd ob dieser Extravaganz. »Es war ohnehin arsenhaltig; er hat überhaupt keinen Unterschied bemerkt, als ich ein bisschen mehr hinzugefügt habe.«

Schon oft hatte ich gehört, dass Eitelkeit die größte Schwäche eines Mörders sei; anscheinend traf das tatsächlich zu, denn ohne einen Gedanken an unsere Situation zu verschwenden, schilderte sie mir stolz, wie sie ihren Mord bewerkstelligt hatte.

»Es war natürlich ein bisschen riskant, ihn so vor allen Leuten umzubringen, aber ich war ja gezwungen, schnell zu handeln.« Also war es kein Arsen gewesen, das wäre nicht so schnell gegangen. Ich erinnerte mich an die steifen blauen Lippen des Prokurators und die tauben Stellen, wo mein Gesicht mit ihm in Berührung gekommen war. Ein rasches, tödliches Gift.

Und ich hatte gedacht, Dougal hätte Colum eine Affäre mit Laoghaire gestanden. Vermutlich hätte Colum das zwar ebenfalls missbilligt, aber es hätte nichts dagegengesprochen, dass Dougal das Mädchen heiratete. Er war ja Witwer, ein freier Mann.

Aber ein Seitensprung mit der Frau des Fiskalprokurators? Das war für alle Beteiligten etwas völlig anderes. Ich glaubte, mich erinnern zu können, dass man Ehebrecher schwer bestrafte. Colum konnte eine Affäre von dieser Größenordnung kaum unter den Teppich kehren, doch ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass er seinen Bruder öffentlich hätte auspeitschen lassen – oder ihn verbannt hätte. Und für Geillis stellte ein Mord vermutlich eine absolut vernünftige Alternative dazu dar, im Gesicht gebrandmarkt zu werden und für mehrere Jahre ins Gefängnis zu wandern, um dort zwölf Stunden am Tag Flachs zu klopfen.

Also hatte sie ihre vorbeugenden Maßnahmen ergriffen und Colum die seinen. Und ich war mitten zwischen die Mühlen geraten.

»Und das Kind?«, fragte ich. »Das kann doch …«

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