Читаем Outlander – Feuer und Stein: 1 (German Edition) полностью

Jamie hatte wortlos genickt und war aufgestanden. Randall hatte ihn entkleidet, vorsichtig mit der verletzten Hand, und hatte ihn zum Bett geführt.

»Ich hatte ihm ja mein Wort gegeben, mich nicht zu wehren, aber ich hatte auch nicht vor, ihm zu helfen, also habe ich einfach dagestanden, als wäre ich aus Holz. Ich hatte gedacht, ich lasse ihn tun, was er will, beteilige mich aber nicht daran – ich wollte meinen Abstand wahren, zumindest in Gedanken.« Da hatte Randall gelächelt und Jamies rechte Hand gepackt, so fest, dass er benommen auf das Bett gesunken war und sich vor Schmerz fast übergeben hätte. Dann hatte sich Randall neben ihn auf den Boden gekniet und ihm in wenigen vernichtenden Minuten gezeigt, dass Distanz nur eine Illusion ist.

»Als er dann aufstand, hat er das Messer genommen und es mir quer über die Brust gezogen. Der Schnitt war zwar nicht tief, aber er hat ein bisschen geblutet. Einen Moment hat er mein Gesicht beobachtet, dann hat er den Finger ausgestreckt und in das Blut getaucht.« Jamies Stimme bebte, und hin und wieder verhaspelte er sich. »Er hat sich mein Blut vom Finger geleckt wie eine K-katze, die sich mit der Zunge säubert. Dann hat er ein bisschen gelächelt – ganz freundlich – und den Kopf über meine Brust gebeugt. Ich war zwar nicht gefesselt, aber ich hätte mich auch so nicht bewegen können. Ich habe einfach … dagesessen, während er mit der Zunge … Es hat eigentlich nicht weh getan, aber es war ein seltsames Gefühl. Nach einer Weile ist er aufgestanden und hat sich sorgfältig mit einem Handtuch abgewischt.«

Ich beobachtete Jamies Hand. Da er das Gesicht abgewandt hatte, war sie der beste Anhaltspunkt für das, was er fühlte. Sie klammerte sich krampfhaft um die Kante der Liege, als er fortfuhr.

»Er … er hat mir gesagt, ich wäre … köstlich. Der Schnitt hatte schon fast aufgehört zu bluten, aber er hat das Handtuch genommen und es mir fest über die Brust gerieben, um die Wunde wieder zu öffnen.« Die Knöchel seiner verkrampften Hand waren blutleere Knoten. »Dann hat er seine Hose geöffnet und sich mit dem frischen Blut beschmiert und gesagt, jetzt wäre ich an der Reihe.«

Hinterher hatte ihm Randall den Kopf gehalten und ihm geholfen, während er sich übergab, und ihm Brandy gegeben, um damit den üblen Geschmack aus seinem Mund zu spülen. Und so hatte er nach und nach alle Barrieren von Kopf und Körper zerstört, mit dem Schmerz als Waffe, abwechselnd brutal und sanft.

Gern hätte ich Jamie zum Schweigen gebracht, ihm gesagt, er brauchte nicht weiterzureden, er müsste es nicht, doch ich biss mir fest auf die Unterlippe, um ihn nicht zu unterbrechen, und verschränkte meinerseits fest die Hände, um ihn nicht zu berühren.

Dann erzählte er mir den Rest; von den langsamen, bedachten Peitschenhieben, die sich mit Küssen abwechselten. Dem schockierenden Schmerz der Brandwunden, die ihn vom Rand der Bewusstlosigkeit fortreißen sollten, die er so verzweifelt suchte, um weiteren Entwürdigungen zu entgehen. Er erzählte mir alles, manchmal zögernd, manchmal unter Tränen, viel mehr, als ich ertragen konnte, doch ich hörte ihm zu, wortlos, als nähme ich ihm die Beichte ab. Schließlich sah er rasch zu mir auf, dann wandte er den Blick ab.

»Ich hätte es ertragen können, dass er mir Schmerzen zugefügt hat, ganz gleich, wie schlimm. Ich habe ja damit gerechnet … benutzt zu werden, und ich dachte, ich könnte auch das ertragen. Aber ich konnte nicht … ich … er …« Ich bohrte mir die Nägel fest in die Handflächen, um weiter still zu bleiben. Eine Weile zitterte er stumm, dann erklang seine Stimme wieder, belegt, aber mit aller Kraft um Ruhe bemüht.

»Er hat mich nicht nur gequält oder benutzt. Er hat mich geliebt, Claire. Er hat mir dabei weh getan – sehr weh getan –, doch für ihn war es ein Liebesakt. Und er hat mich dazu gebracht zu reagieren – möge seine Seele in der Hölle schmoren! Er hat mich erregt!« Seine Linke ballte sich zur Faust und hieb mit solch ohnmächtiger Wut gegen das Bettgestell, dass das ganze Bett bebte.

»Beim … ersten Mal ist er ganz vorsichtig gewesen. Er hat Öl benutzt und mich in aller Ruhe damit eingerieben … mich sanft berührt, überall. Ich konnte genauso wenig verhindern, dass mich seine Berührung erregte, wie ich verhindern konnte, dass es blutete, als er mich geschnitten hat.« Jamies Stimme war erschöpft und völlig verzweifelt. Er hielt inne, und zum ersten Mal seit meinem Eintreten sah er mich direkt an.

»Claire, ich wollte nicht an dich denken. Ich konnte es nicht ertragen, so dort zu sein, nackt und … all das … und daran zu denken, wie es ist, dich zu lieben. Es war Blasphemie. Ich wollte dich aus meinen Gedanken löschen und nur noch … existieren, so lange ich musste. Aber er hat es nicht zugelassen.« Seine Wangen schimmerten feucht, doch im Moment weinte er nicht.

»Er hat geredet. Die ganze Zeit hat er mit mir geredet. Teilweise waren es Drohungen, und teilweise war es Liebesgeflüster, doch oft warst es du.«

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