Читаем 0196951001361827419 adrian lara - midnight breed 01 полностью

Thorne sah von dem Handydisplay auf, um ihren Blick zu suchen. „Er hat die beiden vergangenen Nächte allein mit Ihnen verbracht, hier in dieser Wohnung.“

Woher wusste er das? Gabrielle spürte Entrüstung in sich aufsteigen bei dem Gedanken, von irgendjemandem, einschließlich der Polizei, ausspioniert zu werden, zumal die das vermutlich mehr aus Misstrauen als zu ihrem Schutz getan hatte. Aber als sie neben Detective Lucan Thorne in ihrem Wohnzimmer stand, verrauchte ihr Ärger allmählich und machte einem Gefühl der Ruhe, des Einverständnisses Platz. Seltsam, dachte sie, aber der Gedanke ließ sie ziemlich kalt.

„Jamie ist ein paar Nächte bei mir geblieben, weil er nach dem, was in dieser Nacht passiert ist, besorgt um mich war. Er ist ein guter Freund, das ist alles.“

Gut.

Thornes Mund hatte sich nicht bewegt, aber Gabrielle hatte das sichere Gefühl, dass sie seine Antwort gehört hatte. Seine unausgesprochenen Worte, seine Freude, als sie abstritt, einen Liebhaber zu haben, schienen tief in ihr etwas anzusprechen. Vielleicht war es nur Wunschdenken. Es war schon lange her, dass sie etwas Ähnliches wie einen Freund gehabt hatte, und allein die Anwesenheit von Lucan Thorne rief merkwürdige Reaktionen ihres Verstandes hervor. Oder eher ihres Körpers.

Als er sie anstarrte, spürte Gabrielle, wie sich ein angenehmes Gefühl der Wärme in ihrem Bauch ausbreitete. Unter seinem Blick wurde ihr ganz heiß. In ihrem Kopf formte sich plötzlich ein Bild – sie und er, wie sie sich gemeinsam nackt in der vom Mondlicht erhellten Dunkelheit ihres Schlafzimmers wanden. Explosionsartig durchströmte Hitze ihren Körper. Sie konnte seine harten Muskeln unter ihren Fingerspitzen spüren, seinen starken Körper, der sich über ihr bewegte … seinen großen Schaft, der sie ausfüllte und tief in ihr explodierte.

Oh ja, dachte sie und wand sich innerlich vor Verlegenheit. Jamie hatte recht. Sie hatte wirklich zu lange enthaltsam gelebt.

Thorne zwinkerte langsam, seine dichten schwarzen Wimpern schlossen sich wie Blenden über seinen sturmsilbernen Augen. Gabrielle fühlte, wie sich ein Teil der Anspannung in ihr löste, wie eine kühle Brise, die über ihre erhitzte nackte Haut strich. Noch immer klopfte ihr Herz schnell, und der Raum erschien ihr immer noch seltsam warm.

Er drehte seinen Kopf von ihr weg, und ihr Blick wurde von seinem Haaransatz angezogen, dort, wo sein gepflegtes schwarzes Haar auf den Kragen seines maßgeschneiderten Hemdes traf. Da war eine Tätowierung auf seinem Hals zu sehen – zumindest dachte sie, es wäre eine Tätowierung. Verschlungene Wirbel und geometrisch wirkende Symbole aus Tinte, nur wenig dunkler als seine Haut, verliefen über seinen Nacken und über die Seite des Halses. Sie verschwanden unter seinem dichten schwarzen Haar. Gabrielle fragte sich, wie der Rest aussah und ob das schöne Muster eine besondere Bedeutung hatte.

Sie verspürte einen fast unbezähmbaren Drang, die Zeichnungen mit ihrer Fingerspitze nachzuzeichnen. Vielleicht auch mit ihrer Zunge.

„Sagen Sie mir, was Sie Ihren Freunden über den Kampf erzählt haben, den Sie vor dem Club gesehen haben.“

Sie schluckte, ihre Kehle war ganz trocken, und sie schüttelte den Kopf, um sich wieder auf das Gespräch konzentrieren zu können. „Ja. Richtig.“

Gott, was stimmte nicht mit ihr? Gabrielle ignorierte das merkwürdige Rasen ihres Herzschlags und konzentrierte sich auf die Ereignisse der Nacht von neulich. Sie erzählte dem Polizisten die Geschichte ausführlich, wie sie es auch bei den anderen Polizeibeamten und später ihren Freunden getan hatte. Sie berichtete ihm jedes schreckliche Detail, und er hörte ganz genau zu, unterbrach sie nicht. Sein Blick ruhte zustimmend auf ihr, was Gabrielles Erinnerung an den Mord zu schärfen schien.

Als sie ihren Bericht beendete, bemerkte sie, dass Thorne sich ein weiteres Mal durch die Bilder auf ihrem Handy klickte. Die grimmige Linie seines Mundes hatte nun einen ernsten Ausdruck angenommen. „Miss Maxwell, was denken Sie – was genau zeigen diese Bilder?“

Sie blickte auf und begegnete seinem Blick, diesen klugen, durchdringenden Augen, die sich in ihre bohrten. In diesem Augenblick schoss Gabrielle ein Wort durch den Kopf – unglaublich, lächerlich, erschreckend klar.

Vampire.

„Ich weiß nicht“, antwortete sie lahm und versuchte das lauter werdende Flüstern in ihrem Kopf zu übertönen. „Ich meine, ich bin mir nicht sicher, was ich denken soll.“

Falls der Detective nicht sowieso schon dachte, dass sie verrückt war, dann würde er es bestimmt tun, wenn sie mit dem Wort herausplatzte, das nun durch ihre Gedanken trieb und ihr einen kalten Schauder über den Rücken jagte. Das war die einzige Erklärung, die sie für den grausigen Mord hatte, deren Zeugin sie in jener Nacht geworden war.

Vampire?

Oh Gott. Sie war wirklich verrückt.

„Ich werde dieses Gerät mitnehmen müssen, Miss Maxwell.“

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