Читаем 0701759001361827618 adrian lara - midnight breed 02 полностью

Endlich schaltete die Ampel auf Grün, und Ben trat das Gaspedal durch. Der Kleinbus schoss in die Straße hinein, gerade als der Porsche vor Tess’ Haus hielt. Ein paar Meter hinter ihm fuhr Ben an den Straßenrand, parkte und schaltete seine Scheinwerfer aus. Er wartete und sah kochend vor Wut dabei zu, wie der Kerl sich vom Fahrersitz hinüberlehnte und Tess in einem langen Kuss an sich zog.

Hurensohn.

Die Umarmung dauerte lange. Zu lange, verdammt, dachte Ben, inzwischen außer sich. Er stieß seine Automatikschaltung auf „Fahren“ und rollte wieder auf die Straße. Langsam, mit aller Zeit der Welt, glitt er an dem Porsche vorbei, aber ohne beim Vorbeifahren hinzusehen, dann nahm er langsam wieder seinen Weg auf.

Dante fuhr in einem Zustand völliger Abwesenheit ins Hauptquartier zurück. So durcheinander war er, dass er hinter North End eine falsche Abzweigung nahm und ein paar Blocks zurückfahren musste, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Sein Kopf war angefüllt von Tess’ Duft, ihrem Geschmack. Sie verweilte auf seiner Haut, seiner Zunge, und er musste sich nur an das Gefühl ihres hinreißenden Körpers erinnern, der sich an ihn klammerte, ihn umschloss, um sofort wieder einen massiven Ständer zu bekommen.

Verdammt.

Was er heute Nacht mit Tess getan hatte, war nicht geplant gewesen, und es war einfach eine hirnverbrannte Dummheit. Nicht, dass er viel Bedauern darüber aufbringen konnte, wie er die letzten Stunden verbracht hatte. Noch nie hatte er mit einer Frau so lichterloh gebrannt, und man konnte wahrlich nicht sagen, dass es ihm in dieser Hinsicht an Vergleichsmöglichkeiten gefehlt hätte. Das, dachte er, war wohl einfach der Tatsache zu verdanken, dass Tess eine Stammesgefährtin und ihr Blut in ihm lebendig war. Aber die ganze Wahrheit war noch um einiges schlimmer.

Diese Frau machte einfach etwas mit ihm, sie stellte etwas mit ihm an, das er nicht erklären und noch weniger leugnen konnte. Und nachdem sie ihn so sanft aus dem Horror seiner Todesvision herausgeholt hatte, war alles, was er wollte – was er brauchte –, sich noch tiefer in ihrem Zauber zu verlieren oder was auch immer es war, das sie auf ihn ausübte. Und Tess nackt unter sich zu haben stachelte ihn dabei nur umso mehr an. Nun, da er sie gehabt hatte, wollte er nur eins – er wollte mehr.

Zumindest hatte sein Besuch in ihrer Klinik gute Neuigkeiten ergeben.

Als Dante auf das Gelände des Hauptquartiers einbog, zog er einen zerknüllten Klebezettel aus seiner Manteltasche und presste ihn auf die glatte Oberfläche des Armaturenbretts, damit er haften blieb. Im dämmrigen Schein der Innenbeleuchtung las er die mit der Hand geschriebene Notiz von vor ein paar Tagen, die er von Tess’ Terminkalender auf ihrem Schreibtisch hatte mitgehen lassen.

Ben hat angerufen – Ausstellungseröffnung im Museum morgen Abend um 7. Nicht vergessen!

Ben. Der Name fraß sich in Dantes Kopf wie Batteriesäure. Ben, der Typ, mit dem Tess auf dieser popeligen Ausstellung gewesen war. Dieser menschliche Abschaum, der mit Crimson dealte, wahrscheinlich auf Befehl der Rogues.

Auf der Notiz stand auch eine Telefonnummer, unter der Tess Ben hatte zurückrufen sollen, offenbar ein Festnetzanschluss im Stadtteil Southie. Mit diesem ersten Anhaltspunkt würde Dante jede Wette eingehen, dass es nur zwei Sekunden dauern würde, bis der Kerl über das Internet oder seine Telefondaten lokalisiert war.

Dante fuhr den Porsche mit quietschenden Reifen über den abgesperrten Einfahrtsweg auf das Herrenhaus zu und rollte dann in die riesige Hochsicherheitsgarage, die den Fuhrpark des Ordens beherbergte. Er stellte Scheinwerfer und Motor ab, schnappte sich die Notiz vom Armaturenbrett und zog dann eine seiner Malebranche-Klingen aus dem Behälter in der Konsole neben ihm.

Der gebogene Stahl fühlte sich in seiner Hand kalt und unnachgiebig an – genauso, wie die Klinge sich am nackten Hals des guten alten Ben anfühlen würde. Er konnte es kaum erwarten, dass die Sonne wieder unterging. Nun wollte er sich ihm endlich auch offiziell vorstellen.


18

Zum ersten Mal seit einer Woche – so fühlte es sich zumindest an – und trotz der Tatsache, dass ihr der Kopf in Gedanken an Dante schwirrte, schlief Tess wie ein Baby. Die ganze Nacht geisterte er durch ihre Träume und war das Erste, woran sie dachte, als sie früh am nächsten Morgen erwachte, noch bevor der Wecker auf ihrem Nachttisch überhaupt eine Chance hatte, um sechs Uhr mit seinem üblichen gemeinen Geheul zu klingeln.

Dante.

Noch immer hing sein Duft an ihrer Haut, selbst noch nach zwanzig Minuten unter dem warmen Strahl ihrer Dusche. Zwischen ihren Schenkeln spürte sie einen angenehmen Schmerz; einen Schmerz, den sie genoss, weil er aufs Neue die Dinge in ihr wachrief, die sie letzte Nacht zusammen getan hatten.

Immer noch konnte sie die Stellen ihres Körpers spüren, wo er sie berührt und geküsst hatte.

Перейти на страницу:

Похожие книги