Seine Hüften pumpten, sein Schwanz drängte sich härter und heftiger bis tief in ihren Schlund. Tess nahm ihn ganz in sich auf. Ihr leises Stöhnen vibrierte spürbar am empfindsamen Kopf seiner Männlichkeit.
Er wollte nicht, dass sie ihn so sah; verloren in einer Lust, die er kaum noch im Griff hatte. Seine weit ausgefahrenen Fangzähne waren trotz der zusammengepressten Lippen beinahe unmöglich zu verbergen. Hinter den geschlossenen Augenlidern brannte sein Sichtfeld lichterloh vor Hunger und nacktem Verlangen.
Er konnte auch Tess’ Begierde spüren. Der süße Duft ihrer Erregung schwängerte die feuchte Luft zwischen ihnen, er stieg ihm in die Nase wie das mächtigste Aphrodisiakum. Inmitten dieses durchdringenden Parfüms aber gärte noch ein anderes Verlangen, eine arglose Neugier, die ihn plättete.
Jedes vorsichtige Raspeln ihrer Zähne über seine Haut enthielt heute eine Frage; jedes kleine Zwicken und Beißen kündete von einem Hunger, den sie wahrscheinlich selbst nicht verstand und schon gar nicht mit Worten ausdrücken konnte. Würde sie seine Haut durchbohren und sein Blut aufnehmen?
Es machte ihn fassungslos, wie sehr er sich wünschte, sie möge ihre winzigen, stumpfen, menschlichen Zähne in sein Fleisch senken. Als sie sich kurz zurückzog und spielerisch in seinen Bauch biss, brüllte er unwillkürlich auf. Sein Verlangen, sie zu ermutigen, sein Blut zu schmecken und von ihm zu trinken, war übermächtig. Es überwältigte beinah den weit klügeren Impuls, sie vor der Stammesverbindung zu bewahren, die sie an ihn ketten würde, solange sie beide lebten.
„Nein“, ächzte er mit rauer, undeutlicher Stimme, seine Fangzähne beeinträchtigten sein Sprechvermögen.
Mit zitternden Händen nahm er sie bei den Hüften und hob sie vor sich. Er wiegte ihren Hintern hin und her, zerriss ihren seidenen Slip und verharrte einen Augenblick zwischen ihren Schenkeln. Sein Schwanz glänzte von der Feuchtigkeit ihres Mundes und vor eigener Erregung, prall geschwollen bis an die Schmerzgrenze. Er war ihm nicht möglich, noch länger sanft und zurückhaltend zu sein, und mit einem heftigen Stoss drang er ganz in sie ein.
Ihr Atem raste an seinem Ohr, ihr Rücken bog sich unter seinen Händen. Ihre Finger gruben sich in seine Schultern, als er sich wie ein Kolben mit schnellen, rhythmischen Stößen in ihr bewegte und den befreienden Erguss herannahen fühlte. Er nahm sie kraftvoll und spürte, wie auch ihr Höhepunkt sich aufbaute, sein Glied von ihr eng umschlossen wie von einer warmen, nassen Faust.
„Oh Gott, Dante!“
Gleich darauf ließ sie sich fallen, kam mit Wucht und zog sich dabei in schlängelnden Windungen eng um ihn zusammen. Dante folgte ihr über die letzte Hürde, wild und ungestüm schoss sein Orgasmus als heiße Sturzflut aus ihm heraus. Nicht enden wollende Wellen rissen ihn mit sich, er pumpte, als wollte er nie mehr aufhören. Dante riss die Augen weit auf, als sein Körper von der Gewalt seines Höhepunktes geschüttelt wurde. Im Spiegel über dem Waschbecken erblickte er sein Raubtiergesicht – das wahre Abbild dessen, wer und was er war.
Seine Pupillen waren schwarze Splitter inmitten von glühendem Bernstein, seine Gesichtszüge völlig animalisch. Die voll ausgefahrenen Fangzähne waren lange, weiße Spitzen, die bei jedem keuchenden Atemzug funkelten.
„Das war … unglaublich“, raunte Tess und hakte sich unter seine Schultern, um näher an ihn heranzurücken.
Sie küsste seine feuchte Haut, ihre Lippen wanderten über sein Schlüsselbein aufwärts bis zu seinem Hals. Ihre Leiber noch ineinanderverschlungen, hielt Dante sie fest an sich gedrückt. Er wartete, ohne sich zu rühren, und nahm den noch immer hungernden Teil in ihm an die Kette. Wieder warf er einen Blick in den Spiegel. Er wusste, dass es noch einige Minuten dauern konnte, bis er sich rückverwandelte und Tess ansehen konnte, ohne sie zu erschrecken.
Er wollte nicht, dass sie Angst vor ihm hatte. Gott, wenn sie ihn jetzt sähe – wenn sie wüsste, was er mit ihr in jener ersten Nacht getan hatte, als sie ihm mit reiner Freundlichkeit begegnete und er es ihr dankte, indem er seine Zähne in ihren Hals schlug –, dann würde sie ihn hassen. Und zwar mit Recht.
Ein Teil von ihm wollte ihr alles erzählen, was sie vergessen hatte. Die Karten offen auf den Tisch legen. Noch einmal ganz von vorn anfangen, falls sie das konnten.
Ja klar, er konnte sich gut vorstellen, wie diese kleine Unterhaltung vonstattengehen würde. Etwa so leicht verdaulich wie ein Glas mit Heftzwecken. Und mit Sicherheit war das kein Gespräch, das er führen wollte, während sie noch wie aufgespießt auf seinem bereits wieder auflebenden Glied steckte.
Er grübelte noch über die zunehmend komplizierte Situation nach, in der sie sich mittlerweile befanden, da ertönte von der angelehnten Tür zum Flur her ein Knurren. Es war leise, aber unmissverständlich feindselig.