Eine Flut von Besitzerstolz überschwemmte sie bei dem Gedanken. Tess ermahnte sich streng. Der Zettel bedeutete nichts. Es war töricht, etwas in Dantes Worte hineinzuinterpretieren, und albern, gleich anzunehmen, dass die starke Verbundenheit, die sie empfand, auf Gegenseitigkeit beruhte. Trotzdem war sie geradezu überschäumend, als sie die Notiz auf die Anrichte legte.
Sie betrachtete den kleinen Hund, der um ihre Füße tanzte und auf sein Frühstück wartete. „Also, Harvard. Was denkst du? Stecke ich zu tief drin? Ich werde doch nicht mein Herz verlieren, oder?“
Gott, war sie etwa … ernstlich verliebt?
Vor einer Woche hatte sie noch nicht gewusst, dass es ihn gab. Wie konnte sie da ernsthaft glauben, dass sie so schnell so große Gefühle entwickelte? Aber irgendwie war es so. Sie war dabei, sich in Dante zu verlieben. Hatte sich womöglich schon Hals über Kopf verliebt, wenn sie nach dem Herzklopfen ging, das sie bekam, wenn sie nur an ihn dachte.
Harvards aufforderndes Kläffen riss sie aus dem freien Fall ihrer Gefühle. „Ach ja“, sagte sie und sah hinunter in sein pelziges Gesicht. „Frühstück und Kaffee, das war der Plan. Bin schon dabei.“
Sie füllte Kaffee und Wasser in die Maschine, drückte den Knopf, um den Brühvorgang zu starten, und holte dann das Hundefrühstück und eine Schüssel aus dem Schrank. Als sie am Telefon vorbeikam, sah sie, dass die Nachrichtenanzeige blinkte. „Hier, für dich, kleiner Schatz“, sagte sie, füllte eine Portion Büchsenfleisch in Harvards Napf und stellte ihn auf den Boden. „Bon appetit.“
Mit der mehr als leisen Hoffnung, Dante könnte sich gemeldet haben, während sie mit seinem Hund draußen war, drückte sie den Knopf, der die Nachrichtenwiedergabe aktivierte, und stellte auf Lautsprecher. Sie wartete ungeduldig, gab ihren Zugangscode ein, hörte, wie die automatische Stimme eine neue Nachricht mit dem Uhrzeitcode von letzter Nacht ankündigte, und ließ sie sich vorspielen.
Das war bloß Ben. Aber bei dem merkwürdigen Klang seiner Stimme schlug ihre Enttäuschung sofort in Sorge um. Sie hatte ihn noch nie so in Panik gehört, er schien komplett die Beherrschung verloren zu haben. Sein Atem ging schwer und keuchend. Die Worte sprudelten aus ihm heraus. Er war nicht einfach nur verängstigt. Er war zu Tode erschrocken. Beklemmung packte sie mit eisigen Krallen, als sie den Rest des Anrufs abhörte.
„…
Sie trat von der Anrichte weg, während die Aufzeichnung weiterlief. Bens verzerrte Stimme erschreckte sie mindestens so sehr wie das, was er sagte.