Читаем 0701759001361827618 adrian lara - midnight breed 02 полностью

„Ich weiß noch nicht, was sich daraus ergibt, aber ich muss ihr alles erzählen. Ich würde sie gern heute Abend hierherbringen. Vielleicht hilft das beim Geraderücken.“ Er fuhr sich mit der Hand durch das feuchte Haar. „Ach zum Teufel, vielleicht bin ich auch bloß eine Memme und will sicher sein, dass meine …“, fast hätte er Familie gesagt, „… dass der Orden in dieser Frage hinter mir steht.“

Lucan lächelte und nickte langsam. „Da kannst du sicher sein“, sagte er und klopfte Dante auf die Schulter. „Ich muss sagen, ich bin gespannt, die Frau kennenzulernen, die einen der wildesten Krieger, den ich kenne, dermaßen das Fürchten lehrt.“

Dante lachte. „Sie ist toll, Lucan. Verdammt, sie ist einfach unglaublich toll.“

„Wenn du bei Sonnenuntergang losziehst, um Chase zu befragen, nimm Tegan mit. Bringt Chase in einem Stück hierher, verstehen wir uns? Dann kannst du die Sache zwischen dir und deiner Stammesgefährtin klären.“

„Chase kann ich handhaben“, sagte Dante. „Was das andere angeht, bin ich nicht so sicher. Hast du irgendeinen Rat für mich, Lucan?“

„Sicher.“ Der Vampir grunzte und lächelte schadenfroh. „Staube deine Knie ab, Bruder. Weil du nämlich verdammt noch mal auf ihnen kriechen wirst, ehe die Nacht vergeht.“


25

In der Klinik hatte Tess einen ausgefüllten Tag mit Terminen und Visiten. Sie war dankbar für die viele Arbeit, weil es ihr half, an etwas anderes zu denken als an die beunruhigende Nachricht von Ben. Es war jedoch unmöglich, seinen Anruf ganz zu vergessen. Er war in ernsthaften Schwierigkeiten und zudem verletzt.

Und jetzt war er auch noch verschwunden.

Sie hatte mehrere Male probiert, ihn in seiner Wohnung und auf dem Handy anzurufen. Selbst in den umliegenden Krankenhäusern hatte sie es versucht, aber es gab nirgendwo eine Spur von ihm.

Wenn sie gewusst hätte, wo oder wie sie seine Eltern erreichen konnte, hätte sie sogar das getan, obwohl die Chance, dass er dort auflief, eher gering war. Am besten würde sie gleich nach der Arbeit seine Wohnung aufsuchen, um zu sehen, ob sich dort Hinweise auf seinen Verbleib finden ließen. Sie hatte nicht viel Hoffnung, aber was waren ihre Alternativen?

„Nora, von dem Patienten in der Zwei brauche ich eine Grunduntersuchung und eine Urinprobe“, sagte Tess, als sie aus dem Untersuchungsraum kam. „Kannst du das für mich erledigen? Ich muss mir noch die Röntgenbilder von unserem Collie mit der Gelenkentzündung ansehen.“

„Wird erledigt.“

„Danke.“

Sie griff eben nach den Röntgenaufnahmen ihres nächsten Patienten, als in der Tasche ihres Laborkittels ihr Handy anschlug. Die Vibration flatterte gegen ihre Hüfte wie winzige Vogelschwingen. Sie nahm das Gerät heraus und sah rasch auf dem Display nach, ob der Anruf von Ben kam.

Die Nummer war unterdrückt.

O Gott.

Sie wusste, wer es war, wer es sein musste. Sie schwebte schon den ganzen Morgen in einem schrecklichen Zwiespalt zwischen Erwartung und Furcht. Sie wusste, dass Dante sie anrufen wollte. Er hatte bereits in ihrer Wohnung angerufen, als sie sehr früh das Haus verlassen wollte, aber sie ließ den Anrufbeantworter rangehen. Sie war noch nicht bereit gewesen, mit ihm zu sprechen. Sie war auch nicht sicher, ob sie jetzt bereit dafür war.

Tess eilte den Flur hinunter zu ihrem Büro, schloss die Tür und ließ sich gegen das kühle Metall sinken. Das Handy brummte wild in ihrer Hand, als es zum fünften und wohl letzten Mal klingelte. Sie schloss die Augen und drückte den Sprechknopf.

„Hallo?“

„Hallo, mein Engel.“

Der Klang von Dantes tiefer, herrlicher Stimme schickte einen sanften Stromstoß durch ihren Körper. Sie wollte die Wärme nicht spüren, die sich in ihr ausbreitete und bis in ihr Innerstes vordrang, aber das Gefühl war da und ließ ihre Entschlossenheit schmelzen.

„Alles in Ordnung?“, fragte er, als sie schweigsam blieb, eine Spur beschützender Besorgnis in seiner Stimme. „Sind wir noch zusammen oder hab ich dich verloren?“

Sie seufzte und war unsicher, wie sie darauf antworten sollte.

„Tess? Stimmt was nicht?“

Für einige lange Sekunden konnte sie nur ein- und ausatmen. Sie wusste kaum, wo sie beginnen sollte. Und es machte ihr Angst, wo das alles enden mochte. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf, tausend Zweifel, die nach Bens bizarrer Botschaft aufgetaucht waren.

Ein Teil von ihr verwarf Bens haarsträubende Behauptungen – der vernünftige Teil, der es besser wusste und nicht glaubte, dass sich auf den Straßen von Boston Monster herumtrieben. Doch da war noch ein anderer Teil in ihr, der das Unerklärliche nicht so schnell abtun wollte. Unerklärliches, das auch ohne logische Erklärungen und herkömmliche Wissenschaft existierte.

„Tess“, sagte Dante in die Stille, „du weißt, dass du mit mir reden kannst.“

„Weiß ich das?“, fragte sie, und dann drängten die Worte aus ihr heraus. „Ich bin nicht sicher, was ich im Moment weiß, Dante. Ich weiß nicht, was ich denken soll – über das alles.“

Er fluchte, irgendein knurrendes italienisches Schimpfwort. „Was ist passiert? Bist du verletzt? Verdammt, wenn er dich angefasst hat …“

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