Читаем Die Kinder der Erde полностью

Bei mir hat das ja hervorragend geklappt, damals in Basilika. Mich hat sie ganz bestimmt wütend gemacht, o ja! Und dann spielte sie jahrelang das Opfer, hat nie wieder gesungen, obwohl ihre Stimme schon im ersten Jahr völlig wiederhergestellt war. Sie hat stets ihr musikalisches Schweigen bewahrt, auch wenn Mutter sie angesehen hat und sich daran erinnerte, wie sie einst ›Sogliadatais Liebestraum‹ oder ›Tod des vergifteten Sperlings‹ sang.

Die Scheiterhaufen waren bereits angezündet, und die Engel, die um sie herumstanden, gaben fürchterliche, jammernde Geräusche von sich. Häßliche kleine Geschöpfe. Was wußten sie schon von Trauer?

Aber ihr Gesang — falls man es so nennen konnte — brachte Kokor auf eine Idee, und die führte sie sofort aus. Der ›Tod des vergifteten Sperlings‹ war Sevets Erkennungslied gewesen, und es würde wunderbar zu dieser Gelegenheit passen, auch wenn es dabei nicht um eine Beerdigung ging, sondern um das Ende einer wunderschönen, aber unmöglichen Liebe. Und eins der besten Arrangements des Liedes war ein Duett zwischen Sevet und einer Flöte gewesen. Kokor hatte es sich immer wieder angehört, hatte das Lied unbedingt singen wollen, es öffentlich aber nicht gewagt, weil sie befürchtete, damit den Anschein erwecken zu können, sie beneide ihre Schwester und wolle mit ihr konkurrieren. Doch sie kannte jede Note davon. Und nachdem sie kurz darüber nachgedacht hatte, wurde ihr klar, daß sie sich auch an jede Note des Flötenparts erinnerte.

Also fing sie an, diesen Flötenpart wortlos zu singen; sie hob die Stimme und hielt damit die Melodie der Flöte. Sie konnte natürlich nicht so hoch singen, wie die Flöte spielte; andererseits konnte Sevet auch nicht mehr so hoch singen wie damals, als junges Mädchen, besonders nicht ohne Übung. Nachdem Kokor zu singen angefangen hatte, wagte sie es nicht einmal, einen verstohlenen Blick auf Sevet zu werfen; sonst hätte es so ausgesehen, als wolle sie Sevet zu irgend etwas veranlassen, statt einfach nur das Leid zum Ausdruck zu bringen, das sie verspürte, als sie den Leichnam ihres Gatten in Flammen aufgehen sah.

Sie sang den gesamten Flötenpart, und Sevet fiel nicht ein. Doch Kokor erkannte daran, wie still die anderen waren — selbst die Engel waren verstummt, um ihr zu lauschen —, daß sie sich diesmal für das Richtige entschieden hatte, denn die anderen billigten ihr Vorgehen nicht nur, sondern nickten sogar anerkennend. Und als sie dann mit dem Flötenpart von vorn anfing, erklang endlich Sevets Stimme und sang die Melodie. Nun ergaben die seltsamen Klänge, die Kokor gesungen hatte, endlich einen Sinn als Harmonie zu Sevets Stimme, und die Worte, die Sevet sang, trieben den Leuten Tränen in die Augen, was der Tod so wertloser Männer wie Obring und Vas niemals vollbracht hätte. Die Menschen weinten, wenn Kokor das Lied im Theater sang und niemand gestorben war — wie konnten sie da anders, als sich hier die kleinen Herzen aus der Brust zu schluchzen, während der Geruch des verbrennenden Fleisches in ihren Nasen war und Obrings und Vas’ kleinste Kinder sich die Augen ausheulten, weil ihre Väter so wertlose, mörderische, herumhurende Wühlerärsche gewesen waren. Kokor gefiel es, wie ihre Stimmen sich ergänzten. Denn Sevets Stimme hatte sich verändert, war älter und reifer geworden, aber Kokors nicht; sie hatte die flötenähnliche Schlichtheit und Reinheit der Jugend bewahrt. Kokor mußte nicht mehr versuchen, wie Sevet zu klingen, und Sevet mußte die Ähnlichkeit ihrer Stimmen nicht mehr verabscheuen. Sie klangen jetzt ganz verschieden, gemeinsam aber trotzdem wunderschön.

Als sie das Lied beendet hatten, war offensichtlich, was sie nun tun mußten, und Sevet enttäuschte die Erwartungen nicht. Beide streckten gleichzeitig die Arme aus und umarmten sich weinend und schluchzend. Kokor genoß es geradezu, das kollektive Seufzen der Versammelten zu hören. Die beiden Schwestern, endlich wieder versöhnt! Sie stellte sich vor, wie Mutter Volemaks Hand ergriff und drückte, und wie Volemak ihr dann zuflüsterte: Könnten meine Söhne doch nur Frieden schließen, wie deine Töchter es gerade getan haben.

Während sie sich in ihrer Umarmung der Trauer und Vergebung aneinanderdrückten, flüsterte Sevet etwas in Kokors Ohr. »Jetzt werde ich Elemaks Geliebte sein, kleine Schwester, und komme mir ja nicht in die Quere.«

Woraufhin Kokor flüsternd antwortete: »Ich ebenfalls. Sein Schwanz reicht doch für uns beide, meinst du nicht auch?«

»Wir wollen ihn uns gerecht teilen?« murmelte Sevet.

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Лихим 90-м посвящается...Фантастический роман-эпопея в пяти томах «Звёздная месть» (1990—1995), написанный в жанре «патриотической фантастики» — грандиозное эпическое полотно (полный текст 2500 страниц, общий тираж — свыше 10 миллионов экземпляров). События разворачиваются в ХХV-ХХХ веках будущего. Вместе с апогеем развития цивилизации наступает апогей её вырождения. Могущество Земной Цивилизации неизмеримо. Степень её духовной деградации ещё выше. Сверхкрутой сюжет, нетрадиционные повороты событий, десятки измерений, сотни пространств, три Вселенные, всепланетные и всепространственные войны. Герой романа, космодесантник, прошедший через все круги ада, после мучительных размышлений приходит к выводу – для спасения цивилизации необходимо свержение правящего на Земле режима. Он свергает его, захватывает власть во всей Звездной Федерации. А когда приходит победа в нашу Вселенную вторгаются полчища из иных миров (правители Земной Федерации готовили их вторжение). По необычности сюжета (фактически запретного для других авторов), накалу страстей, фантазии, философичности и психологизму "Звёздная Месть" не имеет ничего равного в отечественной и мировой литературе. Роман-эпопея состоит из пяти самостоятельных романов: "Ангел Возмездия", "Бунт Вурдалаков" ("вурдалаки" – биохимеры, которыми земляне населили "закрытые" миры), "Погружение во Мрак", "Вторжение из Ада" ("ад" – Иная Вселенная), "Меч Вседержителя". Также представлены популярные в среде читателей романы «Бойня» и «Сатанинское зелье».

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