Читаем Die Kinder der Erde полностью

Aber sie ließ sich durch das Lob nicht besänftigen; obwohl es der Wahrheit entsprach und aufrichtig gemeint war, klang es in ihren Ohren wie Schmeichelei. Nafais Zurückweisung ihrer Verehrung war ein grausamer Schlag. Er sah, wie sie geradezu verwelkte; obwohl sie ihr Volk weiterhin mit Klugheit und fester Hand führte, war sie nicht mehr mit dem Herzen dabei. Sie hatte nicht nur den Glauben, sondern auch die Hoffnung verloren.

Die Engel hatten es einfacher. Da das erste, was sie von den Menschen gesehen hatten, Elemaks Wut gewesen war, nahmen sie mit Erleichterung zur Kenntnis, daß es sich bei ihnen nicht um Götter handelte. Aber die Menschen kannten so viele Geheimnisse, und ihre Weisheit, die sie den Engeln zur Verfügung stellten, rettete so viele Leben und verbesserten die Gesundheit aller, daß in ihrer Beziehung noch ein Element der Verehrung blieb, und daher kam bei ihnen ein bißchen — oder sogar sehr viel — Enttäuschung und Ernüchterung auf, wenn ein beliebiger Mensch einer Aufgabe nicht gewachsen war, einen schlechten Ratschlag gab oder etwas vorhersagte, das dann doch nicht so eintraf.

Während Nafai über das alles schrieb, wurde ihm klar, daß die Leute — sowohl Wühler, Engel als auch Menschen — einen Außenstehenden brauchten, auf den sie ihre Hoffnung auf Weisheit und Rechtschaffenheit richten konnten. Sie mußten damit anfangen, den Hüter der Erde für den einzigen zu halten, der sich niemals irren konnte.

Allerdings war Nafai sich dabei selbst nicht ganz sicher. Er hörte die Stimme des Hüters nie mit der Deutlichkeit, mit der die Überseele zu ihm sprach. In Wirklichkeit wußte er nie ganz genau, ob er die Stimme des Hüters der Erde überhaupt gehört oder seine Träume gesehen hatte. Und er wußte nicht, was der Hüter war. Daß es ihn gab, war offensichtlich — es gab keine andere Erklärung für die Statue, deren Gesicht genau wie das Nafais aussah und die entstanden war, als Nafai gerade das Sternenschiff betreten hatte, um zur Erde zu fliegen. Und es gab keine andere Erklärung für die Träume, die sie auf Harmonie gehabt und in denen so viele von ihnen Wühler und Engel gesehen hatten, als die Überseele selbst noch gar nicht wußte, daß diese Geschöpfe nun die Erde bevölkerten. Doch die Träume waren immer vieldeutig und von den Hoffnungen und Ängsten und Erinnerungen des Träumenden selbst gefärbt, so daß nie feststand, wo die Nachricht des Hüters endete und die Selbsttäuschung begann.

Doch so unzulänglich Nafais Verständnis vom Hüter der Erde auch sein mochte, wußte er doch, daß der Glaube an den Hüter eine wichtige soziale Funktion erfüllte. Der Hüter würde die höchste Autorität sein, derjenige, der sich niemals irrte, die Quelle der Wahrheit. Wenn offensichtlich wurde, daß selbst der klügste der Menschen in Wirklichkeit nur sehr wenig wußte; wenn offensichtlich wurde, daß selbst das wunderbarste aller Wunder in Wirklichkeit die Folge der Arbeit einer Maschine oder des Einsatzes allgemein bekannten Wissens war, dann würde es trotzdem keine Ernüchterung geben, weil schließlich alle wußten, daß in den Augen des Hüters der Erde Menschen, Engel und Wühler gleich waren und im Vergleich zu ihm gleichermaßen unwissend, schwach und dumm.

Nafai erklärte diese Gedanken Luet, und sie stimmte ihm zu. Sie erzählte den Engelfrauen nun vom Hüter der Erde und baute ihre uralten Überlieferungen über die verschiedenen Götter zu einer zusammenhängenden Geschichte um, in der die guten Götter durch verschiedene Aspekte des Hüters ersetzt wurden. Bei den Engelmännern ging Nafai etwas brutaler vor, fegte alle alten Götter beiseite und bewahrte nur einige ihrer uralten Legenden. Die alten Legenden würden natürlich nicht sterben — aber er wollte, daß sie mit einem reinen Kern des Wissens über den Hüter anfingen, obwohl dieses Wissen wirklich sehr gering war.

Dann zogen Nafai und Luet Ojkib und Chveja ins Vertrauen, und schon bald unterwiesen Ojkib die Wühlermänner und Chveja die Wühlerfrauen über den Hüter der Erde. Auch sie übernahmen, woran die Leute bereits glaubten; auch sie gestanden aufrichtig ein, wie wenig sie persönlich über den Hüter wußten. Aber eins wußten sie immerhin genau: Der Hüter wollte, daß Menschen, Wühler und Engel in Frieden zusammenlebten.

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