Читаем Die Kinder der Erde полностью

Chveja hätte es früher nie gewagt, so etwas zu sagen, doch nun sah sie, daß sie mit jedem Wort, jedem Satz, Elemaks Position schwächte. Natürlich war sie klug genug, um zu wissen, daß dieses Vorgehen sehr gefährlich war; denn sobald Elemak sich seines nachlassenden Einflusses erst bewußt wurde, würde er vielleicht unbesonnener und brutaler vorgehen. Doch etwas anderes fiel ihr einfach nicht ein. Nur so konnte sie ihre Lage in gewisser Weise beherrschen.

»Aber natürlich habe ich nicht die Kontrolle«, sagte Elemak ruhig. »Ich habe es auch nie angenommen. Dein Vater ist der einzige, der die Leute beherrschen will. Ich muß ihn in Schranken halten. Denn wenn ich’s nicht tue, wird er diesen Mantel benutzen, um die Leute zu zwingen, das zu tun, was er will. Mir liegt einfach nur an Gerechtigkeit. Zum Beispiel könntet ihr übergroßen Kinder für den Rest der Reise schlafen, während unsere Kinder die Möglichkeit bekommen, euch wenigstens halbwegs einzuholen, was das Wachstum angeht. Ist dieser Vorschlag wirklich so schrecklich, böse und gewalttätig?«

Chveja wurde klar, daß Elemak bei diesem Spiel sehr, sehr gut war. Mit einigen wenigen Worten konnte er alles wieder aufbauen, das sie niedergerissen hatte.

»Gut«, sagte sie. »Du bist ein freundlicher, vernünftiger und anständiger Mann. Deshalb wirst du mich und Ojkib und Mutter jetzt zu Vater bringen lassen.«

»Vielleicht. Sobald ich den Index habe.«

Für einen Augenblick dachte Chveja, er habe nachgegeben. Sie müsse ihm nur sagen, wo der Index war, und er würde sie zu Vater lassen. Aber dann griff Ojkib ein.

»Wirst du diesem Lügner etwa glauben?« fragte er. »Er spricht davon, daß Nafai uns mit dem Mantel unterdrückt — aber niemand soll sich daran erinnern, daß er und Meb vorhatten, Nafai zu ermorden. Er ist ein Mörder! Er hat in Basilika sogar unseren Vater verraten. Er hätte ihn in einen Hinterhalt gelockt, und Gaballufix hätte ihn getötet, wenn die Überseele Luet nicht gesagt hätte, sie solle ihn warnen …«

Elemak brachte ihn mit einem Schlag zum Schweigen, einem gewaltigen Hieb seines kräftigen Arms. Ojkib flog durch den Raum und prallte noch härter als zuvor mit dem Kopf gegen eine Wand. Die Schwerkraft mochte niedriger sein, doch wie alle Kinder in der Schule gelernt hatten, wurde die Masse dadurch nicht verringert, und so lag Ojkibs volles Gewicht hinter dem Zusammenprall. Er rutschte bewußtlos zu Boden.

Jetzt gaben die Erwachsenen ihr Schweigen auf. Rasa schrie. Volemak sprang auf und brüllte Elemak an: »In deinem Herzen warst du immer ein Mörder! Du bist nicht mehr mein Sohn! Ich enterbe dich! Ich nehme dir alles, was du je hattest!«

Elemak verlor kurz die Selbstbeherrschung. »Du und deine Überseele!« schrie er zurück. »Was bist du denn schon? Nichts! Ein schwacher, gebrochener Wurm von einem Mann! Ich bin dein einziger Sohn — der einzige wahre Mann, den du je gezeugt hast! Aber du hast mir ja stets diesen verlogenen kleinen Schleimer vorgezogen!«

Volemak antwortete ganz ruhig. »Ich habe ihn dir nie vorgezogen. Ich habe dir alles gegeben. Ich habe dir alles anvertraut.«

»Du hast mir nichts gegeben. Du hast dein Geschäft weggeworfen, unseren Reichtum, unsere Stellung, alles. Für einen Computer.«

»Und du hast mich an Gaballufix verraten. Du bist im Grunde deines Herzens ein Verräter und Mörder, Elemak. Du bist nicht mein Sohn.«

Chveja wußte, damit war es geschafft. Obwohl die Furcht blieb, verblich in diesem Augenblick alle Loyalität, die die anderen Elemak vielleicht entgegengebracht hatten. Sie würden ihm noch immer gehorchen, aber niemand würde es mehr freiwillig tun. Selbst sein ältester Sohn, der achtjährige Protschnu, schaute seinen Vater voller Furcht und Entsetzen an.

Rasa und Schedemei kümmerten sich um Ojkib. »Ich glaube, er kommt wieder in Ordnung«, sagte Schedemei. »Wahrscheinlich hat er eine Gehirnerschütterung, und er wird nicht so bald wieder aufwachen, aber gebrochen ist nichts.«

Nachdem sie gesprochen hatte, herrschte lange Zeit Schweigen. Ojkib würde sich erholen — aber niemand konnte vergessen, wer ihm seine Verletzungen zugefügt hatte. Niemand konnte die brutale Härte des Schlages vergessen, die Wut, die dahinter steckte, den Anblick von Ojkib, der hilflos und wehrlos durch die Luft flog. Man würde Elemak gehorchen, soviel stand fest. Aber niemand würde ihn lieben oder bewundern. Er war nicht mehr der gewählte Anführer, jetzt nicht mehr, für keinen. Niemand stand auf seiner Seite.

»Luet«, sagte Elemak leise. »Du begleitest mich und Chveja. Und auch Issib. Ihr sollt euch davon überzeugen, daß es Nafai gut geht. Und ihr sollt auch Zeuge werden, daß er nie wieder das Kommando über dieses Schiff bekommen wird.«

Als Chveja Elemak die Leiter hinab auf eins der Lagerdecks folgte, fragte sie sich: Warum hatte er sie nicht sofort zu Vater geführt, als sie ihn darum bat? Es ergab keinen Sinn.

›Er hat dich nicht zu ihm gebracht, weil du es verlangt hast.‹

Wie kindisch von ihm.

Перейти на страницу:

Все книги серии Die Heimkehr

Похожие книги

Звездная месть
Звездная месть

Лихим 90-м посвящается...Фантастический роман-эпопея в пяти томах «Звёздная месть» (1990—1995), написанный в жанре «патриотической фантастики» — грандиозное эпическое полотно (полный текст 2500 страниц, общий тираж — свыше 10 миллионов экземпляров). События разворачиваются в ХХV-ХХХ веках будущего. Вместе с апогеем развития цивилизации наступает апогей её вырождения. Могущество Земной Цивилизации неизмеримо. Степень её духовной деградации ещё выше. Сверхкрутой сюжет, нетрадиционные повороты событий, десятки измерений, сотни пространств, три Вселенные, всепланетные и всепространственные войны. Герой романа, космодесантник, прошедший через все круги ада, после мучительных размышлений приходит к выводу – для спасения цивилизации необходимо свержение правящего на Земле режима. Он свергает его, захватывает власть во всей Звездной Федерации. А когда приходит победа в нашу Вселенную вторгаются полчища из иных миров (правители Земной Федерации готовили их вторжение). По необычности сюжета (фактически запретного для других авторов), накалу страстей, фантазии, философичности и психологизму "Звёздная Месть" не имеет ничего равного в отечественной и мировой литературе. Роман-эпопея состоит из пяти самостоятельных романов: "Ангел Возмездия", "Бунт Вурдалаков" ("вурдалаки" – биохимеры, которыми земляне населили "закрытые" миры), "Погружение во Мрак", "Вторжение из Ада" ("ад" – Иная Вселенная), "Меч Вседержителя". Также представлены популярные в среде читателей романы «Бойня» и «Сатанинское зелье».

Юрий Дмитриевич Петухов

Фантастика / Ужасы / Ужасы и мистика / Боевая фантастика / Научная Фантастика
Первый шаг
Первый шаг

"Первый шаг" – первая книга цикла "За горизонт" – взгляд за горизонт обыденности, в будущее человечества. Многие сотни лет мы живём и умираем на планете Земля. Многие сотни лет нас волнуют вопросы равенства и справедливости. Возможны ли они? Или это только мечта, которой не дано реализоваться в жёстких рамках инстинкта самосохранения? А что если сбудется? Когда мы ухватим мечту за хвост и рассмотрим повнимательнее, что мы увидим, окажется ли она именно тем, что все так жаждут? Книга рассказывает о судьбе мальчика в обществе, провозгласившем социальную справедливость основным законом. О его взрослении, о любви и ненависти, о тайне, которую он поклялся раскрыть, и о мечте, которая позволит человечеству сделать первый шаг за горизонт установленных канонов.

Сабина Янина

Фантастика / Научная Фантастика / Социально-психологическая фантастика / Социально-философская фантастика