Читаем Drei Kameraden / Три товарища. Книга для чтения на немецком языке полностью

Ich wollte ihm etwas entgegnen, aber er warf mich kurzerhand raus.

XVII

Es war zwei Wochen später. Pat hatte sich soweit erholt, dass wir zurückreisen konnten. Wir hatten unsere Sachen gepackt und warteten auf Gottfried Lenz. Er sollte den Wagen abholen. Pat und ich wollten mit der Eisenbahn fahren.

Gottfried kam nach dem Mittagessen an. Ich sah seinen blonden Kopf schon von weitem über die Hecken leuchten. Erst als er in den Fahrweg zur Villa Fräulein Müllers einbog, bemerkte ich, dass er nicht allein war; – neben ihm tauchte eine Rennfahrerimitation in Miniaturformat auf, – eine riesige karierte Mütze, die mit dem Schild nach hinten aufgesetzt war, eine mächtige Staubbrille, ein weißer Overall[126] und ein Paar gewaltige, rubinrot leuchtende Ohren.

,,Mein Gott, das ist ja Jupp!” sagte ich erstaunt.

„Persönlich, Herr Lohkamp!” erwiderte Jupp grinsend.

„Und in dem Aufzug! Was ist denn bloß los mit dir?”

„Das siehst du doch”, erklärte Lenz vergnügt und schüttelte mir die Hand. „Er wird zum Rennfahrer herangebildet. Seit acht Tagen bekommt er bei mir Fahrunterricht. Da hat er mich angefleht, dass ich ihn heute mitnehmen soll. Gute Gelegenheit für ihn, seine erste Überlandtour zu machen.”

„Werde die Sache schon schmeißen, Herr Lohkamp!” bestätigte Jupp eifrig.

„Und wie er sie schmeißen wird!” Gottfried schmunzelte. „Ich habe sowas an einem Verfolgungswahnsinnigen[127] noch nicht gesehen! Am ersten Tag seines Fahrunterrichtes hat er schon versucht, mit unserer alten, guten Taxe einen Mercedes-Kompressor zu überholen. Ein verdammter, kleiner Satan!”

Gottfried blickte mit väterlichem Stolz auf seinen Fahrschüler herab.

„Zunächst schnapp dir jetzt mal die Koffer und bring sie zum Bahnhof.”

„Allein?” Jupp explodierte fast vor Spannung. „Darf ich das Stück bis zum Bahnhof ganz allein fahren, Herr Lenz?”

Gottfried nickte und Jupp raste ins Haus.

* * *

Wir gaben die Koffer auf. Dann holten wir Pat ab und fuhren zum Bahnhof. Es war noch eine Viertelstunde zu früh, als wir ankamen. Der Bahnsteig war leer. Nur ein paar Milchkannen standen herum.

„Fahrt nur los”, sagte ich. „Ihr kommt sonst zu spät nach Hause.”

Jupp richtete sich auf. „Herr Lohkamp”, sagte er vorwurfsvoll, „ich habe mir die Sache genau durchgerechnet. Wir sind bequem um acht Uhr in der Werkstatt.”

Gottfried kletterte in den Sitz. „So, Jupp, nun zeige der Dame mal, wie ein Kavalier und künftiger Weltmeister startet!”

Pat und ich saßen noch eine Weile vor dem Bahnhof auf einer Bank. Die heiße, weiße Sonne lag breit auf der hölzernen Wand, die den Bahnsteig absperrte.

Es roch nach Harz und Salz. Pat lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Sie saß ganz still, das Gesicht der Sonne zugewendet.

„Bist du müde?” fragte ich.

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Robby.”

„Da kommt der Zug”, sagte ich.

Die Lokomotive stampfte heran, schwarz, klein und verloren vor der zitternden, großen Weite. Wir stiegen ein. Der Zug war wenig besetzt. Er fuhr schnaufend an.

Pat stand neben mir am Fenster und schaute hinüber. Die Strecke führte in einer Kurve näher heran und man konnte deutlich die Fenster unserer Zimmer sehen. Sie standen offen und das weiße Bettzeug war halb herausgelegt in die Sonne.

„Da ist Fräulein Müller”, sagte Pat.

„Ja, wahrhaftig.”

Sie stand vor der Haustür und winkte. Pat holte ihr Taschentuch hervor und ließ es zum Fenster hinausflattern.

„Das sieht sie nicht”, sagte ich, „es ist zu klein und zu dünn. Hier, nimm meines.”

Sie nahm es und winkte. Fräulein Müller winkte heftig zurück.

Der Zug gewann allmählich das freie Feld. Das Haus versank und die Dünen blieben zurück.

Pat gab mir mein Taschentuch zurück und setzte sich in eine Ecke. Ich zog das Fenster hoch. Vorbei! dachte ich, Gott sei Dank, vorbei! Es war nichts als ein Traum! Ein verfluchter, böser Traum!

* * *

Kurz vor sechs Uhr kamen wir in der Stadt an. Ich nahm ein Taxi und verstaute die Koffer. Dann fuhren wir zu Pats Wohnung.

„Kommst du mit herauf?” fragte sie.

„Natürlich.”

Ich brachte sie hinauf, dann fuhr ich wieder hinunter, um mit dem Chauffeur zusammen die Koffer zu holen. Als ich zurückkam, stand Pat noch im Vorraum. Sie sprach mit Oberstleutnant von Hake und seiner Frau.

Wir gingen in ihr Zimmer. Es war heller, früher Abend draußen. Auf dem Tisch stand eine Glasvase mit blassroten Rosen. Pat ging ans Fenster und sah hinaus. Dann wandte sie sich um. „Wie lange waren wir eigentlich fort, Robby?”

„Genau achtzehn Tage.”

„Achtzehn Tage. Mir kommt es viel länger vor.”

„Mir auch. Das ist aber immer so, wenn man mal rauskommt.” Sie schüttelte den Kopf. „Das meine ich nicht – ”

„Sieh nur die Rosen”, sagte ich. „Sie sind von Köster. Hier liegt seine Karte dabei.”

Sie nahm die Karte auf und legte sie dann wieder auf den Tisch. Sie sah die Rosen an, aber ich sah, dass sie sie kaum bemerkte. Sie war mit ihren Gedanken noch bei dem Liegestuhl. Sie hatte geglaubt, ihm schon entronnen zu sein und nun wurde er vielleicht doch wieder ein Teil ihres Lebens.

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