Читаем Drei Kameraden / Три товарища. Книга для чтения на немецком языке полностью

Die ganze Firma stand erwartungsvoll bereit. Otto hatte an Karl einiges verbessert und geändert, weil er in vierzehn Tagen mit ihm zu einem Bergrennen starten wollte. Jetzt sollte die erste Probefahrt erfolgen.

Wir stiegen ein. Jupp saß neben Köster, seine mächtige Rennbrille vor dem Gesicht. Ihm wäre das Herz gebrochen, wenn er nicht mitgekommen wäre. Lenz und ich setzten uns nach hinten.

Karl stob davon. Wir erreichten die lange Ausfallstraße und gingen auf hundertvierzig Kilometer. Lenz und ich bückten uns dicht auf die Lehnen der Vordersitze; es war ein Wind, dass man meinte, der Kopf würde einem weggerissen. Eine Viertelstunde später sahen wir vor uns einen schwarzen Punkt, der rasch größer wurde. Es war ein ziemlich schwerer Wagen, der eine Geschwindigkeit von ungefähr achtzig bis hundert Kilometern hatte. Er lag nicht besonders gut auf der Straße, sondern schwänzelte hin und her. Die Strecke war ziemlich schmal. Köster ging deshalb mit dem Tempo herunter. Als wir auf hundert Meter heran waren und hupen wollten, sahen wir plötzlich auf einem Seitenweg von rechts einen Motorradfahrer herankommen, der gleich darauf hinter einer Hecke vor der Kreuzung verschwand. „Verflucht! Das gibt was!” rief Lenz.

Im selben Augenblick sahen wir den Motorradfahrer auf der Straße auftauchen, zwanzig Meter vor dem Wagen. Er hatte wahrscheinlich dessen Tempo unterschätzt und versuchte deshalb jetzt im Bogen vorher noch vorbeizukommen. Der Wagen ruckte scharf nach links, um so auszuweichen, aber das Motorrad rutschte jetzt ebenfalls nach links herüber. Der Wagen wurde wieder nach rechts gerissen und streifte mit dem Kotflügel das Motorrad, das herumflog. Der Fahrer stürzte vornüber auf die Straße. Der Wagen schleuderte, kam nicht wieder in die Bahn, riss den Wegweiser um, knickte eine Laterne ab und prallte mit knatterndem Getöse gegen einen Baum.

Wir liefen zurück und rissen die Türen des Wagens auf.

Sämtliche Scheiben der schweren Limousine waren zersplittert. Im Halbdunkel des Innern sahen wir das blutüberströmte Gesicht einer Frau. Neben ihr war ein Mann zwischen Steuerrad und Sitz gequetscht. Wir hoben zuerst die Frau heraus und legten sie auf die Straße. Ihr Gesicht war voller Schnitte, ein paar Splitter steckten noch darin, aber das Blut lief regelmäßig. Schlimmer war der rechte Arm. Der Ärmel der weißen Kostümjacke war hellrot und tropfte stark. Lenz schnitt ihn auf. Ein Schwall Blut floss heraus, dann pulste es weiter. Die Ader war zerschnitten. Lenz drehte sein Taschentuch zu einem Knebel.

,,Macht den Mann frei, ich werde hier schon fertig”, sagte er. „Wir müssen rasch ins nächste Krankenhaus.”

Um den Mann loszubekommen, mussten wir die Sitzlehne abschrauben. Zum Glück hatten wir Werkzeug genug bei uns und es ging ziemlich schnell.

Köster fuhr Karl rückwärts bis dicht an die Unglücksstelle heran. Wir legten die Lehne eines der Vordersitze zurück und konnten so den Mann hinlegen. Die Frau setzten wir auf den Hintersitz. „Bleib hier und pass auf den Wagen, Jupp”, sagte Lenz.

„Wo ist eigentlich der Motorradfahrer geblieben?” fragte ich.

„Abgehauen, als wir am Arbeiten waren”, erklärte Jupp.

Wir fuhren langsam los. In der Nähe des nächsten Dorfes war ein kleines Sanatorium. Soviel wir wussten, war es eine Art Privatirrenanstalt für leichtkranke, reiche Patienten, – aber sicher war ein Arzt da und ein Verbandsraum.

Wir fuhren den Hügel hinauf und klingelten. Eine sehr hübsche Schwester kam heraus. Sie wurde blass, als sie das Blut sah, und lief zurück. Gleich darauf kam eine zweite, bedeutend ältere. ,,Bedaure”, sagte sie, „wir sind nicht auf Unfälle eingerichtet. Sie müssen zum Virchow-Krankenhaus fahren. Es ist nicht weit.”

„Es ist fast eine Stunde von hier”, erwiderte Köster.

Die Schwester sah ihn abweisend an. „Wir sind gar nicht auf so etwas eingerichtet. Es ist auch kein Arzt da – ”

„Dann verstoßen Sie gegen das Gesetz”, erklärte Lenz.

Wir gingen zum Wagen zurück und halfen der Frau heraus. Sie sagte nichts; sie blickte nur auf ihre Hände. Wir brachten sie in einen kleinen Ordinationsraum im Parterre. Dann kam die Tragbahre für den Mann. Wir hoben ihn hinauf. Er stöhnte. „Einen Augenblick – ”

Wir sahen ihn an. Er schloss die Augen. „Ich möchte, dass niemand etwas erfährt”, sagte er mühsam.

„Sie waren völlig ohne Schuld”, erwiderte Köster.

„Wir haben den Unfall genau gesehen und sind gern Zeugen für Sie.”

„Das ist es nicht”, sagte der Mann. „Ich möchte aus anderen Gründen, dass nichts bekannt wird. Sie verstehen – ” Er blickte nach der Tür, durch die die Frau gegangen war.

„Dann sind Sie hier am richtigen Platz”, erklärte Lenz. „Es ist ein Privathaus. Das einzige wäre nur noch, dass Ihr Wagen verschwindet, ehe die Polizei ihn sieht.”

Der Mann stützte sich auf. „Würden Sie das für mich noch machen? Eine Reparaturanstalt anrufen? Und geben Sie mir bitte Ihre Adresse! Ich möchte – ich bin Ihnen zu Dank – ”

Köster wehrte mit einer Handbewegung ab. „Doch”, sagte der Mann, „ich wüsste gern – ”

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