Читаем Die Kinder der Erde полностью

»Keine Angst«, sagte Ojkib. »Du hast genau das Richtige getan. Der Kriegskönig darf sein Blut nicht für das Volk vergießen. Das ist ihm verboten. Frag mich nicht, warum, ich weiß nur, daß er gerade versucht, sich mit dieser verzwickten Lage auseinanderzusetzen.«

Chveja unterbrach ihn. »Jemand kommt.«

Sie schauten auf und sahen, daß das Heer der Wühler in der Tat auf jemanden reagierte. »Nicht der Blutkönig«, sagte Ojkib. »Es ist die Mutter.«

»Die Königin?«

»Ja, ich glaube, sie ist die Gefährtin des Kriegskönigs«, sagte Ojkib. »Aber sie ist gleichzeitig mehr als das. Alle nennen sie ›die Mutter‹.«

»Was, sie haben eine Rattenkönigin?« fragte Chveja. »Wie eine Bienenkönigin oder eine Ameisenkönigin?«

»Das sind Säugetiere«, erinnerte Ojkib sie. »Ich glaube, es ist ein religiöser Titel. Wie Blutkönig und Kriegskönig.« Dann sprach er zögernd das Geräusch aus, das er in seinem Kopf gehört hatte. »Emeezem«, sagte er.

»Was ist das?« fragte Nafai.

»Ihr Name. So nennen sie sie. Und ihr Titel lautet Ovovoi.«

»Sag ihren Namen noch mal«, sagte Nafai. »Ich muß ihn gleich beim erstenmal richtig aussprechen.«

»Emeezem«, sagte Ojkib. »Ich weiß allerdings nicht, ob ich ihn richtig ausspreche.«

Nafai hob das Kinn und bellte ihren Namen wie ein Marktschreier. »Emeezem!«

Die Wühler verstummten. Eine einzelne Gestalt tauchte aus dem Wald auf und näherte sich langsam Nafai.

Sie war offensichtlich weiblich, aber die große Überraschung war, daß sie haariger als die meisten Männer war. Sie trug keinen Schmuck, doch das Muster ihrer ergrauenden Behaarung war gewissermaßen auch einer. Sie sah königlich aus — und sie wirkte zerbrechlich.

»Sie bittet den Gott, ihr zu verzeihen. Sie hat nicht gewußt, was die törichten Männer vorhatten.«

»Ich will das Baby«, sagte Nafai.

»Das weiß sie. Ihre Frauen sind bereits auf der Suche nach dem Kind«, sagte Ojkib. Dann wurde ihm plötzlich klar, was sie unbedingt sehen wollte. »Halte deine Lampe vor Nafais Gesicht, Chveja.«

Chveja tat wie geheißen, und die Wühlerkönigin senkte den Kopf und rollte sich auf dem Boden zu einem Ball zusammen. »Jetzt kann sie glücklich sterben«, sagte Ojkib, »weil sie endlich dein leibhaftiges Gesicht gesehen hat.«

»Mein Gesicht?« fragte Nafai.

»Das scheint sie zu mir zu sagen«, bestätigte Ojkib. »Dm bist derjenige mit dem direkten Draht zur Überseele. Mir fällt es schon schwer genug, diesen Ereignissen irgendeinen Sinn zu entnehmen.«

»Sei nicht so gereizt«, sagte Nafai. »Die Überseele hört nicht die Dinge, die du hörst. Deine Verbindung mit dem Hüter ist besser als die ihre.«

Ojkib spürte, wie sich ein Glühen in seinem Körper ausbreitete. Stolz und Furcht, eine seltsame Mischung. Die Überseele braucht meine Hilfe — das war der Stolz. Aber die Furcht war stärker: Wenn ich einen Fehler mache, kann niemand mich berichtigen.

Emeezem gab ihre Fötusposition wieder auf. »Sie hat ihr ganzes Leben lang auf dich gewartet«, sagte Ojkib und versuchte weiterhin, die Bilder zu deuten, die in seinem Verstand aufblitzten — Bilder von Emeezem als Kind, von dunklen, unterirdischen Orten. »Sie glaubt, daß du sie zur Königin gemacht hast. Weil du sie akzeptiert hast.«

»Wann habe ich das angeblich getan?«

»Als sie ein kleines Mädchen war«, sagte Ojkib. »Ich verstehe es nicht, aber ihre Kindheitserinnerungen schließen dich ein.«

»Ihre Verbindung mit dir ist unglaublich stark«, sagte Chveja. »Stärker als ihre Verbindung mit ihrem Gatten. Es ist wirklich erstaunlich, Vater.«

»Sie bittet dich, das Leben ihres Gatten zu verschonen. Er hat auch nichts von der Entführung gewußt. Der Sohn des Blutkönigs hat es getan.«

Emeezem zischte und fauchte ihrem Mann einen scharfen Befehl zu, und er erhob sich und rief fast dieselben Worte. Einen Augenblick später trat ein stolz wirkender Mann vor und warf mit einer auffallenden Geste seine Waffe weg. Er trat vor Nafai, verbeugte sich aber nicht und zeigte nicht den geringsten Respekt.

Sowohl Emeezem als auch der Kriegskönig murmelten ihm Befehle zu, doch er tat so, als habe er sie nicht gehört.

Die Königin drehte sich zu Nafai um und sagte etwas, das sich wie ein schrecklicher Fluch anhörte.

»Sie bittet dich, Fusum zu töten«, sagte Ojkib. »So heißt der junge Mann. Er hat alles geplant, obwohl man allen befohlen hat, uns kein Leid zuzufügen.«

»Ich werde ihn nicht töten«, sagte Nafai.

»Du mußt etwas tun«, sagte Ojkib. »Er trägt die größte Schuld. Der Kriegskönig wagt es nicht, ihn anzurühren, da er der Sohn des Blutkönigs ist. Deshalb hat er dir die vier eigentlichen Entführer ausgeliefert. Aber du bist ein Gott, Njef. Du mußt etwas mit ihm tun, oder … nun ja, ich weiß es nicht. Chaos. Das Universum bricht zusammen. Auf jeden Fall wird irgend etwas wirklich Schlimmes geschehen.«

»Das gefällt mir ganz und gar nicht«, sagte Nafai. »Wie wäre es, wenn ich ihn gefangennehme?«

»Und ihn in unser sicheres Gefängnis wirfst?« fragte Chveja. »Zum Glück haben wir zuallererst einen Kerker gebaut.«

»Also kein Gefangener«, sagte Nafai. »Eine Geisel?«

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Лихим 90-м посвящается...Фантастический роман-эпопея в пяти томах «Звёздная месть» (1990—1995), написанный в жанре «патриотической фантастики» — грандиозное эпическое полотно (полный текст 2500 страниц, общий тираж — свыше 10 миллионов экземпляров). События разворачиваются в ХХV-ХХХ веках будущего. Вместе с апогеем развития цивилизации наступает апогей её вырождения. Могущество Земной Цивилизации неизмеримо. Степень её духовной деградации ещё выше. Сверхкрутой сюжет, нетрадиционные повороты событий, десятки измерений, сотни пространств, три Вселенные, всепланетные и всепространственные войны. Герой романа, космодесантник, прошедший через все круги ада, после мучительных размышлений приходит к выводу – для спасения цивилизации необходимо свержение правящего на Земле режима. Он свергает его, захватывает власть во всей Звездной Федерации. А когда приходит победа в нашу Вселенную вторгаются полчища из иных миров (правители Земной Федерации готовили их вторжение). По необычности сюжета (фактически запретного для других авторов), накалу страстей, фантазии, философичности и психологизму "Звёздная Месть" не имеет ничего равного в отечественной и мировой литературе. Роман-эпопея состоит из пяти самостоятельных романов: "Ангел Возмездия", "Бунт Вурдалаков" ("вурдалаки" – биохимеры, которыми земляне населили "закрытые" миры), "Погружение во Мрак", "Вторжение из Ада" ("ад" – Иная Вселенная), "Меч Вседержителя". Также представлены популярные в среде читателей романы «Бойня» и «Сатанинское зелье».

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